MMR-Impfung - Nebenwirkungen

Ein Glasfläschchen mit MMR-Impfstoff steht auf einem Tisch neben medizinischem Material
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Ein Glasfläschchen mit MMR-Impfstoff steht auf einem Tisch neben medizinischem Material

In diesem Artikel wird aufgezeigt, was MMR-Impfstoffe sind (einschließlich einer Liste der Inhaltsstoffe), welche Nebenwirkungen MMR-Impfstoffe haben können, welche MMR-Impfstoffe in Europa erhältlich sind und wann sie Kindern verabreicht werden sollten.

Was sind MMR-Impfstoffe?

MMR oder Masern, Mumps und Röteln (auch bekannt als Deutsche Masern). Diese Krankheiten sind ohne Impfung hochgradig ansteckend und können zu schweren Komplikationen führen. Masern können sich durch Fieber, Hautausschlag, Husten, laufende Nase und rote, tränende Augen bemerkbar machen und zu schwereren Komplikationen wie Hirnschäden oder Tod führen. Mumps verursacht Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber und geschwollene Speicheldrüsen. Röteln äußern sich durch Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Ausschlag, Fieber und rote, juckende Augen. Erkrankt eine Frau während der Schwangerschaft an Röteln, kann sie eine Fehlgeburt erleiden, oder ihr Kind kann mit schweren Missbildungen geboren werden. MMR-Impfstoffe schützen vor diesen Krankheiten, so dass die MMR-Impfung trotz möglicher Nebenwirkungen im Vergleich zu den Komplikationen dieser Krankheiten als sicher und wirksam empfohlen wird. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind die Masern in Deutschland seit 2015 wieder rückläufig.

Was sind die Nebenwirkungen der MMR-Impfung?

Nebenwirkungen des MMR-Impfstoffs sind wie bei allen Impfstoffen und Arzneimitteln möglich, aber nicht jeder bekommt sie.

Nebenwirkungen der MMR-Impfung können sein: 

  • Häufige Nebenwirkungen (kann 1 von 10 Geimpften betreffen)
  • Rötung, Bluterguss, Schmerzen und oder Schwellung an der Injektionsstelle
  • Fieber von 38,5 °C oder mehr 
  • Ausschlag

Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Geimpften betreffen):

  • Aufgeregtheit/Weinen
  • Ausschlag an der Injektionsstelle/Nesselsucht
  • Verstopfte oder laufende Nase und Halsschmerzen
  • Infektion der oberen Atemwege oder Virusinfektion;
  • Durchfall und/oder Erbrechen;

Seltene Nebenwirkungen (Häufigkeit der Wirkungen ist nicht bekannt):

  • Reizbarkeit
  • Brechreiz (Übelkeit)
  • Kopfschmerzen oder Ohnmacht
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Blutgefäßentzündung
  • Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Blutergüssen oder Blutungen
  • Allgemeines Unwohlsein, Schmerzen und/oder Schwellungen
  • Brennen und/oder Stechen, Blasen und/oder Nesselsucht an der Injektionsstelle für kurze Zeit
  • Husten und/oder Lungeninfektion mit/ohne Fieber
  • Muskel- und Gelenkschmerzen mit/ohne Schwellung, die meist vorübergehend und selten chronisch sind
  • Unsicheres Gehen, Schwindel, Krampfanfälle/ohne Fieber/mit Fieber bei Kindern
  • Aseptische Meningitis mit Fieber, Kopfschmerzen, steifem Nacken, Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit
  • Atypische Masern bei Patienten, die mit einem abgetöteten Masernvirus geimpft wurden, das in der Regel vor 1975 verabreicht wurde
  • Taubheit, Mittelohrentzündung; Entzündung der Speicheldrüsen und/oder geschwollene Hoden
  • Störungen der Augennerven oder Nervenstörungen, die Kribbeln, Schwäche oder Taubheit verursachen können
  • Bindehautentzündung, eine Krankheit, die sich durch juckende Augen, Ausfluss aus den Augen und verkrustete Augenlider äußert
  • Entzündete Augennetzhaut mit Sehveränderungen
  • Erkrankungen mit Entzündung des Nervensystems (Gehirn und/oder Rückenmark)
  • Guillain-Barré-Syndrom, eine Krankheit, die mit abnormen Empfindungen, Muskelschwäche und Kribbeln im Oberkörper, in den Armen und Beinen einhergeht
  • Hautprobleme wie Juckreiz; violette/rote stecknadelkopfartige Flecken/Fettgewebeentzündung unter der Haut; hervorstehende verhärtete Hautpartien
  • Stevens-Johnson-Syndrom, eine schwere Krankheit mit Geschwüren oder Blasenbildung an Haut, Augen, Mund und/oder Genitalien
  • Schwere allergische Reaktionen wie Atembeschwerden, Schwellungen im Gesicht und andere Schwellungen, z. B. der Gliedmaßen

 

Verfügbare Impfstoffe

M-M-RVAXPRO ist ein in Europa erhältlicher MMR-Impfstoff, der abgeschwächte Stämme der Masern-, Mumps- und Rötelnviren enthält. Nach der Impfung bildet das Immunsystem Antikörper, um diese Viren zu bekämpfen und den Körper vor Infektionen zu schützen. Die Inhaltsstoffe sind unten aufgeführt. Beiliegende Informationen über den Impfstoff helfen den Patienten festzustellen, ob sie gegen einen der Inhaltsstoffe allergisch sind und welches Risiko für Nebenwirkungen auftreten können. Es ist daher wichtig, diese Informationen vor der Impfung sorgfältig zu lesen.

Einmal oder zweimal impfen?

Laut STIKO, Personen mit ein erhöhtes berufliches Risiko für einen Kontakt mit infektiösem Material, müssen zweimalige Masern-Impfungen haben. Das gilt für Personen (inkl. Auszubildende, PraktikantInnen, Studierende, ehrenamtlich Tätige) in folgenden Tätigkeitsbereichen :

  • in medizinischen Einrichtungen, inklusive Einrichtungen sonstiger humanmedizinischer Heilberufe arbeiten
  • Tätigkeiten mit Kontakt zu potentiell infektiösem Material
  • Einrichtungen der Pflege
  • Gemeinschaftseinrichtungen
  • Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Asylbewerbern, Ausreisepflichtigen, Flüchtlingen und Spätaussiedlern
  • Fach-, Berufs- und Hochschulen

 

Wann Kinder und Jugendliche gegen MMR geimpft werden sollten

MMR-Impfstoffe sollten Kindern ab 12 Monaten verabreicht werden. Unter besonderen Umständen können sie auch Säuglingen im Alter von neun bis zwölf Monaten verabreicht werden. Ungeimpfte Personen, die älter als neun Monate sind und mit möglicherweise anfälligen schwangeren Frauen in Kontakt stehen, Personen, die während eines Masernausbruchs oder nachdem sie diesen Krankheiten ausgesetzt waren, anfällig sind, können ebenfalls mit MMR-Impfstoffen geimpft werden.

Inhaltsstoffe

M-M-RVAXPRO enthält Wirkstoffe und andere Bestandteile, die im Folgenden beschrieben werden.

Bei den Wirkstoffen handelt es sich um Stämme der Masern-, Mumps- und Rötelnviren wie folgt: Lebend abgeschwächter Enders-Edmonston-Stamm des Masernvirus, lebend abgeschwächter Jeryl-LynnTM [Level B]-Stamm des Mumpsvirus und lebend abgeschwächter Wistar RA 27/3-Stamm des Rötelnvirus. Die Stämme des Masern- und Mumpsvirus wurden in Kükenembryozellen und der Rötelnstamm in menschlichen diploiden Lungenfibroblasten produziert.

Die anderen Bestandteile sind Pulver und ein Lösungsmittel wie folgt:  Pulver: Hydrolysierte Gelatine, Saccharose, Sorbit (E 420), Natriumbicarbonat (NaHCO3), Natriumphosphat (NaH2PO4/Na2HPO4), Kaliumphosphat (KH2PO4/K2HPO4), MEM, Mononatrium-L-Glutamat, Neomycin, Medium 199 mit Hanks'schen Salzen, Phenolrot und zur pH-Einstellung: Natriumhydroxid (NaOH) und Salzsäure (HCl). Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke.